Schwarz-weiß Foto von Jospeh Breitbach.

Der Joseph-Breitbach-preis

Im Theater der Stadt Koblenz findet jährlich Ende September die feierliche Verleihung des Joseph-Breitbach-Preises statt. Der deutsch-französische Schriftsteller und Publizist Joseph Breitbach wurde 1903 in Koblenz-Ehrenbreitstein geboren. Er setzte sich unter anderem für eine Verbesserung der kulturellen und politischen deutsch-französischen Beziehungen ein.

Der Breitbach-Preis zählt zu den höchst dotierten Literaturpreisen in Deutschland.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.Joseph-Breitbach.de



Joseph-Breitbach-Preis 2024 an Anne Weber


Die Stiftung Joseph Breitbach und die Akademie der Wissenschaften und der Literatur / Mainz verliehen den Joseph-Breitbach-Preis 2024 an die Schriftstellerin Anne Weber. Sie erhielt den Preis für ihr herausragendes Gesamtwerk, das zwischen verschiedenen Genres changiert und durch enorme literarische Vielfalt besticht.

In ihrem thematisch und stilistisch breit gefächerten Werk hat sich die seit über vierzig Jahren in Frankreich beheimatete Schriftstellerin und Übersetzerin um die deutsche und die französische Literatur gleichermaßen verdient gemacht. »Ob mythischer Stoff oder essayistische Reportage«, so die Begründung der Jury, »ob moderne Heiligenlegende oder hochpolitische Recherche, ob Herkunftsgeschichte, Bericht aus dem Büroalltag oder märchenhafte Liebes-Fiktion: Anne Weber findet für jedes Sujet eine andere erzählerische Form. Vom leichthändigen Parlando bis zur tief berührenden Totenklage beherrscht sie die unterschiedlichsten Tonlagen. Was die immer wieder verblüffenden Romane verbindet, ist eine ausgeprägte Wahrnehmungssensibilität, ein lakonischer und zugleich anmutiger Humor und eine unnachgiebige Ernsthaftigkeit in der Suche nach dem jeweils angemessenen Wort.« In Anne Weber ehrte die Jury »eine ebenso innovative wie traditionsbewusste Vermittlerin zwischen Frankreichs und Deutschlands Literaturen und Lebenswelten«.

Anne Weber, 1964 in Offenbach geboren, lebt seit 1983 in Paris. Sie hat sowohl aus dem Deutschen ins Französische übersetzt (Jacob Burckhardt, Sibylle Lewitscharoff, Wilhelm Genazino und Erich Maria Remarque) als auch umgekehrt (Pierre Michon, Marguerite Duras) und schreibt selbst in beiden Sprachen. Für ihr Werk wurde sie u.a. mit dem Heimito von Doderer-Literaturpreis und dem Johann-Heinrich-Voß-Preis ausgezeichnet. Für ihr Buch ›Annette, ein Heldinnenepos‹ erhielt Anne Weber den Deutschen Buchpreis 2020, für ihre Übersetzung von Cecile Wajsbrots Roman ›Nevermore‹ 2022 den Preis der Leipziger Buchmesse.

Der Preis ist mit 50.000 € dotiert. Die Verleihung fand am 20. September 2024 in Koblenz, der Geburtsstadt von Joseph Breitbach, statt. Die Laudatio hielt Lothar Müller.


Fiedler Anne Weber liest bei Reuffel
  Illustration zur Autorinnen-Lesung von Anne Weber (von Tom Fiedler)


  • Der Preis

    Nach Inkrafttreten der Stiftung Joseph Breitbach wurde in Zusammenarbeit mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz der Joseph-Breitbach-Preis für deutschsprachige Schriftsteller 1998 zum ersten Mal verliehen.

    Zum 100. Geburtstag von Joseph Breitbach fand im September 2003 die Preisverleihung in seiner Geburtsstadt Koblenz statt. Im Anschluss daran verständigten sich die Mainzer Akademie, die Stadt Koblenz und die Stiftung Joseph Breitbach darauf die Preisverleihung zukünftig jährlich in Koblenz auszurichten.

    Das Kultur- und Schulverwaltungsamt organisiert und unterstützt gemeinsam mit der Sparkasse Koblenz und dem Theater Koblenz die Preisverleihung.

  • Auflistung der Preisträger:innen, die in Koblenz ausgezeichnet wurden

    2024: Anne Weber

    2023: Marion Poschmann

    2022: Natascha Wodin

    2021: Karl-Heinz Ott

    2020: Nora Bossong

    2019: Thomas Hettche

    2018: Arno Geiger

    2017: Dea Loher

    2016: Reiner Stach

    2015: Thomas Lehr

    2014: Navid Kermani

    2013: Jenny Erpenbeck

    2012: Kurt Flasch

    2011: Hans Joachim Schädlich

    2010: Michael Krüger

    2009: Ursula Krechel

    2008: Marcel Beyer

    2007: F. C. Delius †

    2006: Wulf Kirsten †

    2005: Georges-Arthur Goldschmidt

    2004: Raoul Schrott

    2003: Harald Weinrich † / Herta Müller / Christoph Meckel

    2002: Robert Menasse † / Erika Burkart † / Elazar Benyoëtz

    2001: Dieter Wellershoff † / Ingo Schulze / Thomas Hürlimann

    2000: Markus Werner † /  W.G. Sebald † / Ilse Aichinger †

    1999: Rainer Malkowski † / Wolf Lepenies / Reinhard Jirgl

    1998: Brigitte Kronauer † / Friedhelm Kemp † / Hans Boesch †

  • Impressionen der vergangenen Preisverleihungen:

    Impressionen der Preisverleihung an Anne Weber im Jahr 2024

    Impressionen der Preisverleihung an Marion Poschmann im Jahr 2023

    Impressionen der Preisverleihung an Natascha Wodin im Jahr 2022

    Impressionen der Preisverleihung an Karl Heinz Ott im Jahr 2021

    Impressionen der Preisverleihung an Nora Bossong im Jahr 2020

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