Gegen das Vergessen: Mit Rosen und einer symbolischer Reinigung der Stolpersteine gedenken Koblenzer Schulen an die Opfer des Nationalsozialismus.

Stolpersteine

Der Künstler Gunter Demnig rief das Projekt "Stolpersteine" ins Leben. Mit den in den Boden eingelassenen Gedenktafeln aus Messing erinnert er an die Opfer des Nationalsozialismus - dort, wo sie zuletzt gewohnt haben.

Inzwischen liegen Stolpersteine in 1265 Kommunen Deutschlands und in einundzwanzig Ländern Europas.

In Koblenz wurden seit 2007 über 130 Stolpersteine verlegt, die an ehemalige Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnern, die während der NS-Zeit verfolgt, deportiert und ermordet wurden.

Die Christlich-Jüdische Gesellschaft für Brüderlichkeit e.V. Koblenz hat die Koordination des Gedenkprojektes „Stolpersteine“ übernommen. Insbesondere in der Recherche nach Biografien unterstützt der Förderverein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz e.V., auf dessen sehr umfangreicher Homepage Kurzbiografien sowie ausführliche Informationen zu einzelnen Opfern, aber auch Tätern der NS-Zeit und Stätten der Verfolgung zur Verfügung stehen.

'Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist', zitiert Gunter Demnig den Talmud.

Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten. Auf den Steinen steht geschrieben: HIER WOHNTE... Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch.

Für 120 Euro kann jeder eine Patenschaft für die Herstellung und Verlegung eines Stolpersteins übernehmen.


Stolpersteinpatenschaften

Ein laufendes Projekt des Kultur- und Schulverwaltungsamts der Stadt Koblenz ist die Patenschaftsübernahme für Stolpersteine. Dieses richtet sich insbesondere an die Koblenzer Schulen und wird in Kooperation mit der Christlich-Jüdischen Gesellschaft für Brüderlichkeit e.V., dem Förderverein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz e.V., der Jüdischen Kultusgemeinde und dem Stadtarchiv organisiert.

Derzeit übernehmen 20 Koblenzer Schulen, darunter alle Schulformen, Patenschaften für Stolpersteine. Durch die Auseinandersetzung mit den Einzelschicksalen der Personen, deren Namen auf den Stolpersteinen stehen, werden deren Lebensgeschichten für Kinder und Jugendliche greifbar.

Zum Gedenken an die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 kommen alle beteiligten Schulen jährlich zusammen. An diesem Tag werden die Stolpersteine symbolisch gereinigt und Einzelschicksale von den Schülerinnen und Schülern vorgetragen.

Die Stolpersteinpatenschaften ermöglichen aktive Gedenkarbeit und machen Erinnerungskultur lebendig.

Gegen das Vergessen: Mit Rosen und einer symbolischer Reinigung der Stolpersteine gedenken Koblenzer Schulen an die Opfer des Nationalsozialismus.


FILm: Dass niemand vergessen wird

Aufgrund der Corona Pandemie konnte im Jahr 2020 die gemeinsame Gedenkveranstaltung mit den teilnehmenden Schulen nicht stattfinden. Stattdessen haben Schülerinnen und Schüler mit Lehrkräften Videos gedreht, die zu einem Film zusammen geschnitten wurden. Danke an die beteiligten Schulen, den Filmemacher Robert Krieg und die Gewerkschaftsjugend Koblenz. Gefördert wurde das Filmprojekt im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie Koblenz durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!".


Stolperstein-App

Im Rahmen des Jubiläumsjahres "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" wurden drei Gedenkrouten, die in der Koblenzer Altstadt verlegte Stolpersteine miteinander verbinden, in die bereits bestehende Koblenz App eingebettet. Multimedial können so die Lebensgeschichten von ehemaligen (jüdischen) Mitbürgerinnen und Mitbürgern erkundet werden.

Durch die Einbindung der digitalen Gedenkrouten als interaktive Vermittlungsform in Stadtrundgänge, Schul- und Universitätsprojekte gewinnen die Stolpersteine an Bedeutung und werden zu Puzzleteilen der (jüdischen) Geschichte und Gegenwart in Koblenz.

Die Gedenkrouten sind in Kooperation des Kultur- und Schulverwaltungsamts mit dem Koblenzer Stadtarchiv und dem Förderverein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz e.V. entstanden.

Gefördert wird die multimediale Anwendung durch #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland e.V. aus Mitteln des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat, den Beauftragten für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen von Rheinland-Pfalz, Dieter Burgard, und das Kultur- und Schulverwaltungsamt der Stadt Koblenz.

Die Koblenz App ist eine Kooperation zwischen der Wirtschaftsförderung der Stadt Koblenz, der Koblenz Stadtmarketing GmbH und der IKS Mittelrhein Software GmbH mit Blupassion, dem System für smarte Innenstädte.

Einen Beitrag bei "17:30 Sat.1 Live RLP/Hessen" zu den digitalen Stolperstein-Gedenkrouten in der Koblenz Appp finden Sie hier.

Weitere Informationen zum bundesweiten Festjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" finden Sie unter https://2021jlid.de/

Logo zum Festjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" in 2021









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