#Peacebell no. 3 - koblenzer friedensglocke
Wenn wir Metalle aus gebrauchten Waffen in eine Glocke umschmieden, dann nur, um damit auch Hetze und hasserfüllte Herzen in gegenseitigen Respekt umzuschmieden.“ (Michael Patrick Kelly)
In beiden Weltkriegen wurden allein in Deutschland rund 150.000 Kirchenglocken für die Waffenproduktion eingeschmolzen. Auch in Koblenz wurden Kirchenglocken beschlagnahmt, um sie der Rüstungsproduktion zuzuführen.
Die Koblenzer Friedensglocke wurde u.a. aus Kriegsschrott aus der Umgebung hergestellt und setzt ein Zeichen für den Frieden, gegen Gewalt und Menschenfeindlichkeit.
Ideengeber ist Künstler Michael Patrick Kelly, der mit seinem Projekt #PeaceBell darauf aufmerksam macht, wie wichtig eine Abkehr von Radikalismus und polarisierenden Tendenzen in der Gesellschaft ist und erklärt, warum Frieden mehr bedeutet, als die bloße Abwesenheit von Waffen.
Ermöglicht durch: Koblenzer Kulturverein e.V.
Unterstützt von:
Historie
100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ließ Michael Patrick Kelly die erste #PeaceBell gießen. Am 11. November 2018 wurde sie in der Mainzer Christuskirche enthüllt.
Für die Glocke hat der Künstler Kriegsschrott aus dem Ersten Weltkrieg in der Umgebung von Verdun in Frankreich gesammelt und einschmelzen lassen. In beiden Weltkriegen wurden Tausende Kirchenglocken der Rüstungsproduktion zugeführt, um daraus Waffen zu bauen.
Glocken, die einst dazu gedacht waren, die Menschen zusammenzurufen, rissen sie nun auseinander.
Michael Patrick Kelly hat diesen Prozess wieder umgekehrt und präsentiert die #PeaceBell als ein Symbol des Wandels: Mehr denn je soll die Friedensglocke auch davor warnen, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen. Deshalb will der Künstler mit dem Projekt darauf aufmerksam machen, wie wichtig eine Abkehr von Radikalismus und polarisierenden Tendenzen in der Gesellschaft ist und erklären, warum Frieden mehr bedeutet, als die bloße Abwesenheit von Waffen.
Die #PeaceBell ist ein universelles Instrument des Friedens, das Menschen mit verschiedenstem politischen, religiösen und kulturellen Background zusammenhalten soll“, so Kelly.
Auch in Koblenz wurden während beider Weltkriege Kirchenglocken beschlagnahmt und im Innenhof des Rathauses deponiert, um sie einzuschmelzen und der Rüstungsproduktion zuzuführen. Im Stadtarchiv findet sich entsprechendes Akten- und Bildmaterial.
Aufgrund der geostrategischen Lage an Rhein und Mosel mit Brückenüberquerungen und bestehenden Festungsanlagen waren die Stadt Koblenz und ihre Umgebung im Zweiten Weltkrieg ständiges Ziel von militärischen Angriffen. Bombenfunde bei Erdarbeiten und Niedrigwasserstand des Rheins sind gegenwärtig häufig, ebenso sind in Wäldern und auf Feldern Überreste von militärischen Waffen, Munition auffindbar.
Der Kampfmittelräumdienst stellte Militärschrott aus der Umgebung zur Verfügung, der in die Koblenzer Friedensglocke mit eingegossen wurde.
Das Projekt #PeaceBell hat sich von einer Idee für ein Friedenssymbol zu einem umfangreichen Sozialprojekt mit großer Reichweite entwickelt, dessen übergeordnete Thematik sozialer Zusammenhalt und Frieden ist.
Die Koblenzer Friedensglocke ist #PeaceBell No. 3, die nach der ersten #PeaceBell von M.P. Kelly aus 2018 und der zweiten #PeaceBell von 2020, die die Gemeinde Maria-Magdalena in Mainz-Lerchenberg anfertigen ließ, enthüllt wird. In Wien wird im Jahr 2021 die vierte Friedensglocke präsentiert.