Herbert Stotzky (geb. 10.4.1932 Koblenz)
Die Eltern von Eugen und Herbert stammten aus dem rumänischen Bessarabien. Der Vater Isidor Shaja Stotzky (geb.
25.8.1892 Kishinev) war Kürschner von Beruf. Er ließ sich am 3.12.1930 mit seiner schwangeren Frau Helena
geb. Weigler (geb. 8.5.1890) und seinem am 6.1.1920 geborenen Sohn Benne in der Regierungsstraße 1c in Koblenz
nieder. Vier Monate später kam Eugen zur Welt, im Jahr darauf folgte Herbert. Familie Stotzky, die in
französischen Deportationslisten unter dem Namen Stocki geführt wird, hielt sich nur kurz in Koblenz auf. Zwei
Jahre nach ihrer Niederlassung in Koblenz vermerken die Meldebehörden ohne weitere Angaben am 24.12.1932,
dass sich die Familie „auf Reisen“ befinde. Wo sie sich anschließend aufhielt, ist nicht bekannt. Um 1940 gelang
es ihr, sich über Luxemburg nach Nizza ins unbesetzte Frankreich abzusetzen. Ihre Flucht blieb erfolglos: Am
11.9.1942 wurden die elf- und zehnjährigen Brüder Eugen und Herbert Stotzky mit Convoi 31 von Camp de
Rivesaltes bei Perpignan über Drancy nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Der Transport umfasste 2251
Personen, darunter 110 Kinder und Jugendliche unter achtzehn Jahren. Unter den Deportierten befanden sich auch
die Eltern und Bruder Benne. Zwei Stolpersteine vor der ehemaligen Geburtsklinik Dr. Richard Reich in der
Schloßstraße 1 in Koblenz erinnern seit dem 25.5.2010 an Eugen und Herbert Stotzky.